Praxis & Medizin
Brokamp Patienten Wissen Mehr - Folge X
Das Immunsystem Übersicht
- Die zwei Zelltypen des erworbenen Immunsystems
- Die zelluläre Immunantwort durch T-Zellen
- Die humorale Immunantwort durch Antikörper
Die zwei Zelltypen des erworbenen Immunsystems
- Das erworbene Immunsystem umfasst zwei Zelltypen der sogenannten Lymphozyten: T-Zellen und B-Zellen
- bilden zwei Säulen der erworbenen Immunantwort:
- humorale Immunantwort über Antikörper – vermittelt durch B-Zellen
- zelluläre Immunantwort – vermittelt durch T-Zellen
- Beide Zelltypen tragen einen Rezeptor auf der Oberfläche, der bei der Reifung jeder einzelnen Zelle neu zusammengewürfelt wird.
- Das Ergebnis: eine hohe Variabilität an Rezeptoren im Körper, die passende Antigene – meist Eiweiße, zum Beispiel auf Oberflächen von Erregern, oder Teile davon – erkennen und binden können, ohne sie vorher je „kennengelernt“ zu haben
Die zelluläre Immunantwort durch T-Zellen
- Zellen des angeborenen Immunsystem nehmen fremde Stoffe/Erreger auf und präsentieren Teile davon den noch inaktiven T-Zellen in den Lymphknoten.
- T-Zellen mit passendem Rezeptor für präsentiertes Antigen werden aktiviert
- Davon gibt es zwei Typen:
- T-Helferzellen – helfen bei der Aktivierung der Antikörperproduktion durch B-Zellen; sind charakterisiert durch Oberflächenmolekül CD4, weshalb sie auch CD4+-T-Zellen genannt werden
- Zytotoxische T-Zellen – können körpereigene Zellen, die mit einem Erreger infiziert sind, töten; sind charakterisiert durch Oberflächenmolekül CD8, weshalb sie auch CD8+-T-Zellen genannt werden; sind vor allem an Bekämpfung von Virusinfektionen beteiligt
- Einige der aktivierten T-Zellen entwickeln sich im Verlauf zu T-Gedächtniszellen der beiden Typen, die noch lange nach der Infektion im Blut zirkulieren und bei einer erneuten Infektion schnell reagieren können – das Prinzip wird Impfungen ausgenutzt.
Die humorale Immunantwort durch Antikörper
- B-Zellen tragen, wie T-Zellen, zusammengewürfelten Rezeptor auf Oberfläche mit dem sie Antigene erkennen
- Besonderheit: können ihr Antigen direkt erkennen und binden – nicht wie T-Zellen nur Teile davon auf der Oberfläche anderer Zellen
- B-Zellen müssen meistens durch T-Helferzellen aktiviert werden, um Antikörper zu produzieren
- Sie zeigen den T-Helferzellen (CD4+), was sie mit dem B-Zell-Rezeptor gebunden haben auf einem bestimmten Präsentierteller, den die T-Helferzellen erkennen können
- Aktivierte CD4+-T-Zellen binden daran und geben der B-Zelle das Signal Antikörper zu produzieren.
- Als Plasmazelle produziert B-Zelle nun über längeren Zeitraum Antikörper
- Antikörper sind lösliche Version des B-Zell-Rezeptors, werden auch Immunglobuline (Ig) genannt
- Es gibt verschiedene Klassen (IgG, IgM)…
- … mit verschiedenen Funktionen, zum Beispiel verkleben sie Erreger und machen sie sichtbar für andere Immunzellen.
- Zu Beginn einer Infektion sind produzierte Antikörper noch unspezifischer und werden durch T-Helferzell-Interaktion und durch Mutationen im Verlauf der Immunantwort immer besser angepasst an den Erreger.
- Klingt die Infektion ab, bleiben langlebige Plasmazellen übrig und auch sogenannte B-Gedächtniszellen; sie konservieren die besser angepassten Antikörper und eine zweite Infektion kann sofort spezifischer bekämpft werden – das Prinzip wird Impfungen ausgenutzt.
Serien "Brokamp Patienten wissen mehr"
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Quellen: